Gut Neuhaus
Gut Neuhaus, idyllisch am Selenter See in Schleswig-Holstein gelegen, blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Ursprünglich als "Edelsitz Lanken" bekannt, war es ein Rittersitz der Familie von Giekau.
Im 15. Jahrhundert gelangte der Besitz in die Hände der Familie Rantzau. Hans Rantzau (1452–1522), Amtmann zu Schwabstedt, ließ um 1500 einen neuen Herrensitz errichten, der den Namen "Nigenhuß" oder "Neuhaus" erhielt. Die Anlage umfasste ein zweigeschossiges Gebäude mit Stufengiebeln und einen runden Wohnturm.
Nach mehreren Generationen im Besitz der Rantzaus wurde das Gut 1715 an Dorothea von Brockdorff verkauft. 1737 erwarb ihr Schwiegersohn Friedrich von Hahn das Anwesen und leitete umfangreiche Umbauten ein. Unter seiner Ägide entstanden der Wirtschaftshof und die Kavaliershäuser. Sein Sohn Friedrich II. Graf von Hahn (1742–1805) gestaltete in den 1780er Jahren die Repräsentationsräume im Stil des Klassizismus und verlegte seinen Wohnsitz nach Schloss Remplin.
Trotz finanzieller Turbulenzen, insbesondere während des großen Hahn’schen Güterkonkurses 1816, blieb Gut Neuhaus im Besitz der Familie Hahn. Ferdinand von Hahn, der 1839 das Gut übernahm, ließ 1856 das neugotische Torhaus errichten und die mittelalterliche Kapelle im Rundturm neugotisch ausbauen.
Die Gutsanlage besteht aus einem dreiflügeligen Herrenhaus, das um 1737 durch Umbau älterer Gebäude entstand. Zehn zum Gutshof gehörende Gebäude stehen unter Denkmalschutz, darunter das Torhaus von 1854, ein Ziegelsteinbau im Stil der Neugotik, sowie die Kavaliershäuser von 1752/54.
Bis zum Ersten Weltkrieg umfasste das Gut mehrere Dörfer und Meierhöfe und war eines der größten Güter im Herzogtum Holstein. Heute befindet sich Gut Neuhaus weiterhin im Besitz der Familie Hahn und zeugt von der reichen Geschichte der Region. Wikipedia – Die freie Enzyklopädie